Adler insolvenz
Die angeschlagene Adler Group hat den Wert ihrer Immobilien in der Bilanz um rund eine Milliarde Euro nach unten korrigiert. Die Folge ist ein hoher Verlust. Auch muss der Konzern weitere Wohnungen verkaufen. Der Krise des Immobilienkonzerns Adler Group setzt sich fort. In der Bilanz des ersten Halbjahrs musste das Unternehmen den Wert seines Immobilien-Portfolios um rund eine Milliarde Euro herunterschreiben. Deshalb rutscht Adler tiefer in die roten Zahlen. Die vorgenommenen Abwertungen führten zu einer Bewertung des gesamten Portfolios von 6,4 Milliarden Euro, teilte Adler mit. Zum Jahresende hatte der Wert noch 7,4 Milliarden Euro betragen. Eine Kundin kauft eine Wohnung. Fast sechs Jahre später ist sie aber immer noch nicht fertig gebaut. Von Januar bis Juni fiel damit unter dem Strich ein Minus von rund einer Milliarde Euro an. Vor Jahresfrist belief sich der Verlust noch auf rund Millionen Euro. Die Nettomieterträge sanken in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich von Millionen auf Millionen Euro.
Adler Insolvenz: Ursachen und Folgen
Aufsichtsratschef Stefan Kirsten rechnet nicht damit, dass ein Prüfer bis zur Hauptversammlung im Mai gefunden werden kann. Seit Mitte April geht das Unternehmen seinen Restrukturierungsplan an. Im November hatte der Konzern mit seinen Gläubigern eine entsprechende Einigung erzielt. Diese sei "ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Sicherung der finanziellen Stabilität der Gruppe" gewesen, sagte Vorstandschef Thierry Beaudemoulin. Gerade hat ein Londoner Gericht den Plan gegen den Widerspruch von Gläubigern bestätigt. Der Plan sieht vor, die milliardenschweren Schulden ohne einen kompletten Ausverkauf abzuzahlen. Das Unternehmen müsse aber weiter Immobilien verkaufen. Ziel sei es, ein Berlin-Portfolio zu halten - "mit einem deutlich kleineren Umfang und einem deutlich geringeren Projektentwicklungsportfolio". Die Ziele für das operative Geschäft habe Adler erreicht, teilte das Unternehmen weiter mit. Das operative Ergebnis aus der Vermietung sei nach Immobilienverkäufen von zuvor ,1 Millionen auf 86,8 Millionen Euro geschrumpft.
| Adler-Konzern: Der Weg in die Zahlungsunfähigkeit | Auch für das vergangene Jahr weist die schwer angeschlagene Adler Group einen Milliardenverlust aus. Das Management versucht weiter, das Unternehmen ohne eine Zerschlagung zu sanieren. |
| Die Adler Insolvenz: Auswirkungen auf Mitarbeiter und Kunden | Die angeschlagene Adler Group hat den Wert ihrer Immobilien in der Bilanz um rund eine Milliarde Euro nach unten korrigiert. Die Folge ist ein hoher Verlust. |
Adler-Konzern: Der Weg in die Zahlungsunfähigkeit
Nur gut sieben Monate nach Antragstellung und zwei Monate nach Verfahrenseröffnung am 1. Juli wurde das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der Adler Modemärkte am August beendet. Nach der Umsetzung des Insolvenzplans ist die Zeitfracht Gruppe aus Berlin neuer prozentiger Eigentümer des Modehändlers. Das Übernahmekonzept sieht die Fortführung von gut Filialen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz vor, wodurch mehr als 2. Adler hatte am Zur Unterstützung bei der Sanierung ernannte das Unternehmen Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff als anerkannten Experten für Restrukturierungs- und Insolvenzfälle im textilen Einzelhandel zum Generalbevollmächtigten. Zum Sachwalter in dem Verfahren bestellte das Gericht Rechtsanwalt Tobias Wahl, Kanzlei Anchor Rechtsanwälte. Trotz der erheblichen Einschränkungen durch den monatelangen Lockdown sei es gelungen, einen lebhaften strukturierten Bieterprozess zu initiieren, der zu verbindlichen Übernahmeangeboten von mehreren Interessenten führte. Am KG auf den gerichtlichen Erörterungs- und Abstimmungsterminen einstimmig dem Insolvenzplan zu und entschieden sich damit für das von der Zeitfracht Logistik Holding GmbH vorgelegte Übernahme- und Fortführungskonzept.
Die Adler Insolvenz: Auswirkungen auf Mitarbeiter und Kunden
In keiner Handelssparte klafft diese Schere weiter auseinander. Doch seither hat sich das Blatt gewendet. Dass Online-Champion Zalando kürzlich den Abbau von einigen hundert Arbeitsplätzen bekannt geben musste, wirkt wie ein Ausrufezeichen der Wende. Adler spürt laut Simon-Schröter eine Rückbesinnung der Kundschaft hin zum klassischen Kaufen im Laden. Gut zwei Jahre nach der Adler-Insolvenz im Januar sei die Sanierung jetzt abgeschlossen, so Simon-Schröter. Im Zuge der Pleite hatte der Insolvenzverwalter die Anzahl der Jobs um auf gekappt. Adler litt stets unter dem Image, hauptsächlich biedere Anziehsachen für modisch eher anspruchslose ältere Menschen zu verkaufen. Nach wie vor ist in den Läden mit dem magenta-farbenen Schriftzug fehl am Platze, wer auf der Jagd nach Haute Couture ist. Allerdings hat die früher auf Eigenmarken konzentrierte Kette ihr Angebot mit Herstellermarken wie Tom Tailor, S. Oliver und Esprit aufpoliert und den eigenen Auftritt modernisiert. Ein Randsortiment mit Büchern, Waffeleisen und Kleinelektrik soll Marge und Kundeninteresse ankurbeln.