Ab wann ist das kindeswohl gefährdet
Januar ist eine neue Melderegelung im zivilrechtlichen Kindesschutz ZGB in Kraft getreten. Diese Regelung hält fest, wer wann eine Meldung an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB machen darf oder sogar muss. Es wird dabei zwischen einem Melderecht und einer Meldepflicht unterschieden. Ziel der Regelung ist, dass die KESB rechtzeitig von gefährdeten Kindern erfahren. Es ist zentral, dass Kindeswohlgefährdungen so früh wie möglich erkannt werden. Damit kann sichergestellt werden, dass gefährdete oder misshandelte Kinder schnellen und wirksamen Schutz erhalten. Der nachfolgende Text vermittelt Hintergrundinformationen zur neuen Melderegelung und hilft den neuen Adressaten der Regelung, sich einen Überblick über die aktuelle Regelung und die Änderungen seit 1. Januar zu verschaffen. Er basiert auf dem allgemeinen Informationsstand per Ende Februar Folgende Personen, soweit sie nicht dem Berufsgeheimnis nach dem Strafgesetzbuch unterstehen, sind zur Meldung verpflichtet, wenn konkrete Hinweise dafür bestehen, dass die körperliche, psychische oder sexuelle Integrität eines Kindes gefährdet ist und sie der Gefährdung nicht im Rahmen ihrer Tätigkeit Abhilfe schaffen können:.
Ab wann ist das Kindeswohl gefährdet?
Der Bundesgerichtshof definiert Kindeswohlgefährdung in seinem Beschluss vom An die Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts sind dabei umso geringere Anforderungen zu stellen, je schwerer der drohende Schaden wiegt. So umfasst die Definition des Bundesgerichtshofs nicht nur das tatsächliche Auftreten eines gefährdenden Verhaltens, sondern auch die Wahrscheinlichkeit — also die Möglichkeit, dass ein gefährdendes Verhalten auftreten könnte. Ein weiterer Aspekt liegt in der Definition des Bundesgerichtshofs auf der Schwere der Schädigung des Kindes. Je schwerer das Kind durch ein eventuell auftretendes Verhalten geschädigt werden könnte, desto unwichtiger wird, ob dieses Verhalten tatsächlich auftritt oder nur eventuell auftreten könnte. Im Fokus steht also immer die Wahrung des Kindeswohls. Hinter Kindeswohlgefährdung verbirgt sich selten eine böswillige Absicht eines oder beider Elternteile oder auch der Erziehungsberechtigten, falls das nicht die Eltern sind. In den überwiegenden Fällen steckt dahinter Unwissenheit oder Überforderung der Erziehungsberechtigten.
| Frühzeitige Anzeichen für gefährdetes Kindeswohl | Januar ist eine neue Melderegelung im zivilrechtlichen Kindesschutz ZGB in Kraft getreten. Diese Regelung hält fest, wer wann eine Meldung an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB machen darf oder sogar muss. |
| Rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz des Kindeswohls | Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung sind zwei sehr abstrakte Begriffe im deutschen Recht. Die Schwierigkeit liegt darin, dass es keine genaue Definition gibt, die klar abgrenzt, was unter Kindeswohl zu verstehen ist. |
| Psychische Faktoren, die das Kindeswohl gefährden | Home Kanzlei Ehescheidung Aktuelles zum Familienrecht Trennung und Scheidung Elterliche Sorge und Umgang Unterhalt Zugewinn und Vermögensauseinandersetzung Ehewohnung und Hausrat Versorgungsausgleich und Kosten 10 Tipps für Ehescheidung Erbrecht Mediation Kontakt Anfahrt zu uns GooglePlaces. Wann kann ein nachehelicher |
Frühzeitige Anzeichen für gefährdetes Kindeswohl
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten. Eine aktuelle oder mindestens absehbare Gefahr für die Entwicklung des Kindes körperlich, seelisch oder geistig kann eine Kindeswohlgefährdung darstellen. Dabei muss nicht in jedem Fall auch häusliche Gewalt vorliegen. Zum einen kann das Kindeswohl durch Vernachlässigung gefährdet sein. Aber auch sämtliche Formen von Gewalterfahrung stellen eine potentielle Kindeswohlgefährdung dar. Mehr dazu lesen Sie hier. Es gibt jedoch einzelne Indikatoren, die auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung hindeuten können aber nicht müssen! Eine Orientierung gibt diese Checkliste. Eine latente Kindeswohlgefährdung können Sie dem Jugendamt melden. Handelt es sich um eine akute — also unmittelbare — Kindeswohlgefährdung z. Das Kindeswohl beschreibt ganz allgemein das physische und psychische Wohlergehen eines Kindes. Klassische Kriterien bei der Bewertung des Kindeswohls sind u. Bestimmte Handlungen oder das Unterlassen können das Wohl eines Kindes gefährden — also die seelische oder körperliche Entwicklung des Kindes erheblich beeinträchtigen.
Rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz des Kindeswohls
Wann ist das Kindeswohl nun tatsächlich gefährdet bzw. Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine gegenwärtige oder zumindest unmittelbar bevorstehende Gefahr für die Kindesentwicklung abzusehen ist, die bei ihrer Fortdauer eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt. Diese Definition ist als Grundregel abstrakt gehalten wodurch sich Fallgruppen gebildet haben, die als eine Art Orientierungshilfe dienen sollen um anhand von Beispielen die Kindeswohlgefährdung zu konkretisieren. Die erste Ursache für eine Kindeswohlgefährdung kann bei Körper- bzw. Gesundheitsverletzungen gesehen werden. Das Kindeswohl ist also als gefährdet anzusehen, wenn Straftaten an einem Kind begangen werden. Zu nennen sind hier Tötungsversuche, erhebliche körperliche Misshandlungen, seelische Misshandlungen sowie massive körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern. Als nicht ausreichend für eine Gefährdung in dieser Fallgruppe sind lediglich vereinzelt gebliebene Misshandlungen des Kindes anzusehen, bei denen eine Gefahr der Wiederholung nicht besteht.